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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Theil 2 - S. 40

1832 - Cassel : Bohné
40 Sued - Donau - Laendeil. Graecia. Arcadia. N a m e. Arcadia, r) 'Aqxasia, das Mittelland des Pelo- ponnesus, das allen Nachrichten zu Folge (vergi. Männert S. 413), ohne Ausnahme irgend eines Theils, aus zusammenhängenden Reihen von theils hohen und rauhen, theils niedrigem und mit vielem Laubholze bewachsenen Gebirgen besteht und hierdurch einen so festen natürlichen Schutz erhielt, dass es fast nie erobert ward. Er soll, der bei Paus. 8, im Auf. u. a. O. aufbewahrten Mythe nach, seinem Namen von Ar- eas, Aqxccq, Sohn der Callisto, erhalten haben. Wahr- scheinlicher aber ist es, dass dieser Name von dem alten Worte aqxsco „ich halte ab, schütze mich und andere“ wie dasselbe in der Bedeutung des latein. arceo bei Homer Ii. 6, 16. bi outig luv ys toy '¡¡gxeoe Ivyqbv bü&yov vorkommt, gebildet worden sey, und zur Bezeich- nung seiner natürlichen, überall hin gesicherten Lage, das Abwehr- oder Schutzland bedeutet habe. Als waldreiches, von Bären und Wolfen bewohntes Ge- birgsland bekam nun jener mythische Areas in der Volkssage den Lycaon (von Avxoc) zum Grossvater, und die unter die Gestirne als Bärin, ’'Aqxrog, ver- setzte Callisto zur Mutter. Vergi. Pausan. a. a. O. Früher soll es von den ersten Einwohnern Pelasgia genannt worden seyn. U m f a n g. Gegen Süden Laconica und Messenia; gegen W' e- sten Elis; gegen Norden Achaia; gegen Osten Ar- golis. An Flächenraum enthielt Arcadia 90 Qjvi. und war nächst Laconica die grösste Provinz im Pelo- ponnesus. Gebirge. Die von einem wahren Gebirgswa'il rings umzo- gene, hierdurch geschützte und danach benannte Ar-

2. Theil 2 - S. 362

1832 - Cassel : Bohné
362 Asia Minor. calildt des Landes, das durch seine leuchtenden Naph- t/iaquellen und seine ßammenwerfenden Berge, Chi- mairai genannt, ein Lichtland im vollen Sinne des Worts war, wie die einzelnen Beschreibungen dar- thun werden, sichert ihm diese Benennung aus ei- nem ganz andern, als aus diesem mythisch - euhemeri- schen Grunde zu. Alt war aber wahrscheinlich die- ser Name, und von semitischen früheren Ansiedlern schon ertheilt, da sich im Chaldäischen das Wrort Lavhen „weiss, lichtf sicherer aber noch im Arabi- schen das Wort Lahaka oder Lehelce „weiss, licht seyn“ findet, und hierbei nicht nöthig wäre auf das Griech. ytvxi] und Asvxog zuriickzugehen. Indess hiess ebenfalls nach Herod. a. a. O. Lycia früher i) Mtxvag, welchen Namen schon Bochart Phaleg 364. mit vieler Wahrscheinlichkeit durch das phönic. hebr. Mulaei „Hügel, Höhen“ gedeutet hat, dem jedoch das W ort Milüah~ Miloa und Melo „Hall, hohe Einfassung, Anhöhe etc.1'1’ besser entsprechen und so- nach die weit in das Meer mit ihren wallähnlichen Gebirgen, Massicytes und Cragus, hervorgeschobene Halbinsel Lyciens, die fiir das übrige südliche Klein- asien einen Wall zu bilden scheint, hinlänglich be- zeichnen dürfte. Ueber die Solymi s. ebenfalls Bo- chart a. a. O. Umfang. Lycia grenzte gegen Osten und Nordosten an Pamphylia, gegen Norden an Pisidia und Phrygia, gegen Nordwesten und W esten an Caria; gegen Sü- den hatte es das Pamphylische Meer, in welches es wallartig, wie ein Keil, durch seine zwei Hauptgebirge tief hineingeschoben war, wodurch gegen Westen der Glaukische oder Tehnessische, gegen Osten der Pam- phylische Meerbusen gebildet ward. Seine Länge von Süden nach Norden betrug gegen 25, seine Breite von Osten nach Westen 20 geogr. Meilen.

3. Theil 1 - S. 173

1832 - Cassel : Bohné
Germania Magna. 173 rer Breite und Länge. Vergl. Sagittar. Antiq. Regn. Tim- ring. 2, 8. und Oethlon. 2, 2. über Bicurdiuin. Hermunduri, 'Egfxowsovtjoi, bei Dio Cass. Fragin. L. 55. Ihr Name soll, nach D. Wilhelms Germ. S. 209. gebildet seyil aus den beiden germ. W. Her „Hoch“ und Mund „Mann,“ folglich die Hoclirrtunner oder Hoch- länder, mit Anspielung auf ihr ältestes Vaterland, bedeu- ten. Dieses war, vor der Niederlage der Marcomanni durch Drusus, in der Nähe des Mains und der fränkischen Saale, und ehe sich diese in das von Gebirgen und Wäl- dern umgebene Boiohaemum (Böheim) zurückgezogen, der nördliche gebirgige Theil von Boiohemum nebst den angrenzenden Gebirgsgegenden an der Elbe (um Dres- den über Freiberg hin etc.) gewesen. Von den Marco- rrianni hier unter Marbod gedrängt, hatten sie unter Do- mit. Aenobarbus .einen Theil des von den Marcomanni Verlassenen Gebietes am Rhein bis zur Donau hin in Be- sitz genommen. Deshalb konnte Taeit. von ihnen sagen, dass in ihrem Lande der Albis entspringe, und wieder- um, dass sie am Nordufer der Donau wie an dem Ufer der fränkischen Saale wohnten. Vergl. Tacit. Germ. 41. Ann. 13, 57. und Dio Cass. 55, 1. Flor. 4, 12. Veil. Paterc. 2, 106. 10s. Der Name des Volkes verschwand allmälig, als unpassend, nachdem dasselbe sich in die späteren Sitze zwischen den Main und der Donau (Fran- ken etc.) gezogen hatte. Vorzügl. Städte nach Ptol. 2, 11. Locoritum, yloxoqlzov (Lohr), siidwestl. am Einfl. der fränkischen Saale in den Main. Segodunum, 2tyodovvov (Würzburg). Devona, ¿Jijovovu (Schweinfurt). Bergium, Biqyiov (Bamberg). Menosgada, Mrjvooycisu (eine St.am Main, viell. um dessen Quellen und in der Nähe von Baireuth). Cantioebis, Kavxiolßiq (Windsheim). Bibacum, Bißaxov (bei Schwabach). Alle noch nicht gehörig bestimmt. Narisci, Nuqioxai, bei Dio Cass. 71, 21. Ovuqiaxol bei Ptol. 2,11. Nach diesem Schrittst. und Tacit. Germ. 41. sassen sie zwischen den Marcomanni und den Her- munduri, folglich in dem Voigtlande (noch jetzt Pro- vincici Variscorum genannt), in der Gegend des Fichtel- gebirgs und in den nördlichen Theilen der Oberpfalz und bis nach Nürnberg* Die Verschiedenheit des Namens verhindert die Ableitung desselben. Vorzügliche Städte: Brodenlia, Bnoötvxla (bei der St. Cham). Setovacatum, 2,’txovuy.uxov, Pt. 2, 11. (bei Waldmünchen'). Marcomanni, Muqxo/xuwoi Ihr Name soll stam- men von dem deutschen Worte Marka „Grenze,“ folg- lich die Grenzmänner, Grenzvölker bedeu ten ; wahrschein- lich bestand dieses grosse und mächtigste Volk der Sue-

4. Theil 1 - S. 181

1832 - Cassel : Bohné
Germania Magna. Decumates Ag1u. 181 erstreckte. Nachdem aher im Norden der Sachsenbund und im Süden der Frankenhund sich gebildet, wurden sie aus diesen ihren so weit ausgedehnten Sitzen höchst wahrscheinlich vertrieben und ostwärts gedrängt; denn sie erscheinen erst in der Mitte des fünften Jahrhunderts wieder und zwar nur auf der Nordseite der Donau in Ober- ungarn, nach Procop. B. G. 2, 15. Im sechsten Jahrh. gehen sie unter Audoin über die Donau, vernichten die Gepidae und lassen sich in Pannonien nieder, nach Pro- cop. 4. und Paul. Diac. i, 22. Hierauf endlich ziehen sie, unter Alboin, über die Alpen und gründen zwischen diesen Gebirgen und den Apenni-nen daslangobardische Reich, dem von Karl d. Gr. ein Ende gemacht ward. Ih- ren Namen. sollen sie, nach Paul. Diac« de gestis Langob. 1, 3. von ihren laugen Bärten, nach Andern wahrschein- licher von der ursprüngl. an der Elbe bewohnten Ge- gend, der längen Boerde, d. i. der fruchtbaren Ebene an dem Elbstrome, nach Andern von den langen Barden „Beilen“, die sie als Kxiegswaffe getragen , bekommen haben«. Die Decumates Ag Ri. Das röm. Zehentland in Südwestgermanien, auch Germania Transrhenana u. Transdanubiana, oder später das Land der Alemanni genannt, nebst der grossen r'öm. Befestigungslinie, Limes Romano Rum^ am Rhein. Tacit. Germ. 20. sagt: ,,Non numeraverim in- ter Germaniae populos, quampiam trans Rhenum Jdanubiumque consederint, eos, qui Decumates Agros exercent. Levissimus quisque Gallorum et inopia audax, dubiae possessionis solum occu- pavere. Mox limite acto, promo lisque praesi- diis, sinus imperii et pars provinciae habentur.u Aus dieser Hauptstelle erhellt, dass die Römer aller- dings auch in der sogenannten Germania magnalle- sitzungen gehabt und diese durch wohl befestigte Grenzlinien, den Wällen und Mauern in Britannien völlig ähnlich, gegen die alten Germanen zu sichern gesucht haben. Den Namen Decumates agri oder

5. Himmels- und Erdkunde - S. 21

1902 - Cassel : Baier
— 21 — ura Ii sch-karpathische Landhöhenzug genannt. Sein östlichster Teil ist der Obtschei Syrt, d. h. die allgemeine Erhöhung. Der nördliche Landhöhenzug geht vom Ural aus, zieht sich an dem bal- tischen Meere (der Ostsee) her, dnrch die deutsche Tiefebene hindurch und endigt im Kap Skagen, der Nordspitze von Jütland. Er heißt der uralisch-baltische Land h öhenzu g. Die höchste Stelle in dem- selben ist der Wolchonski-Wald oder der Waldai-Rücken. Weitausgedehnte Steppen, Heide-, Sumpf- und Moorstrecken sind vor- herrschend. Im Süden liegen die pontinischen Steppen. Die Rokitno-Sümpfe werden durch den Pripet entwässert. Die Tun- dren (Einz. Tundra) ^gefrorene Snmpsstrecken^ liegen im äußersten Norden. d. Die germanische oder deutsche Tiefebene. Siehe Heft Ii. S. 9. c. Die französische Tiefebene steht durch die niederrheinische mit der germanischen in Verbindung, nimmt den westlichen Teil von Frankreich ein und ist sehr wasserreich und fruchtbar. Von Gebirgen werden eingeschlossen: die Tiefebene am Ebro, die provenealische (provangsalische) Tiefebene an der unteren Rhone, die oberrheinische Tiefebene, das Marchfeld, die ober- und die nieder ungarische und die walachische Tiefebene an der Donau und die große, herrliche italienische Tiefebene am Po. 8. Flüsse und Ströme. Die europäischen Ströme sind nicht so groß wie die der andern Erdteile; aber sie sind sehr zahlreich vorhanden. a. Zum nördlichen Eismeer: 1. Die Petschora vom Ural. 2. Der Mesen, 3. die Dwina und 4. die Onega kommen vom uralisch-baltischeu Landböhenzuge und münden in die gleich- namigen Busen des weißen Meeres. d. Zur Ostsee: 5. Die Newa aus dem Ladogasee mündet in diekron st ädter Bucht. 6. Diedünavon der Waldai-Höhe mündetin den Busen vonriga. 7. Der Niemen oder die Memel mündet in das kurische Haff. 8. Der Pregel mündet in das frische Haff. Beide kommen vom uralisch-baltischen Landhöhenzuge. 9. Die Weichsel entspringt an den Beskiden. 10. Die Oder kommt von den Sudeten. 11. Die Dal-Elf vom Dovre-Fjeld und 12. die Tornea (Tornea) - E l s aus den lappländischen Gebirgen münden in den bosnischen Meerbuseu. 4

6. Heimatskunde - S. 17

1884 - Cassel : Baier
Nördlich vom Thüringer Walde am rechten Ufer der Werra breitet sich das rauhe, wenig fruchtbare Eichsfeld aus, dessen West- rand noch zu Hessen gehört. An den Weinbergen bei Witzenhausen wächst „Drei-Männer-Wein." Schmackhafte Kirschen werden dort in Menge gezogen. 2. Südwestlich vom Thüriiiger Walde liegt das massenhafte, rauhe, mit stolzen Kuppen und hohen Tristen reichlich versehene Rhöngebirge. Dasselbe erstreckt sich zwischen der fränkischen Saale, der Werra und der an ihm entspringenden Fulda 8 Meilen lang in der Richtung von Süden nach Norden. Der Hanptstock desselben, die Hobe Rhön, liegt zum Teil im Königreiche Bayern, wo der Kreuzberg eine Höhe von 900 in erreicht. In westlicher Richtung erstreckt sich der sogenanute Landrüben (mit dem Distelrasen), die Wässerscheide zwischen dem Rhein- und Wesergebiete, und scheidet das Fuldaer von dem Hanauer Land. Dicht an der bayerischen Grenze, in dem 1866 Von Bayern an Preußen abgetretenen Kreise Gersfeld liegt in der hohen Rhön das Dammersfeld (950 in) und nördlich hiervon bei Abtsrode die große Wasserkuppe (980 m), der höchste Gipfel des Gebirges. An der kleinenwasserkuppe entspringt die Fulda, der Hauptfluß des Hessenlandes. Weiter nördlich liegt die Vorder- rhön mit der Milseburg (860 m), welche die Form einer Toten- lade hat. Südwestlich hiervon erhebt sich der Stellberg und die aus vielen, säulenartig zerklüfteten Felsen bestehende Stein? oder Teufels wand, das merkwüldigste Naturgebilde des Gebirges. Unmittelbar bei Fulda liegen der Kalvarienberg und der Frauenberg mit dem nun verlassenen Franziskanerkloster. Beide gewähren eine herrliche Aussicht. Der Buchenwald war von jeher bei Fulda vorherrschend, weshalb auch das dortige Land ehemals den Namen Bnchonien führte. Viehzucht und Holzschnitzerei sind die Hauptbeschäftigungen der Rhönbewohner. Zwischen dem Fulda- und Werragebiete liegen: a) im Kreise Hünfeld der Hasel st ein, der Stoppelsberg, der Wissels-, Stall- und Äppelsberg und der Soisberg; b) im Kreise Hersfeld der Land eckerb erg mit seinen Burg- rninen und der Dreienberg bei Friedewald, an welchen sich der Süllingswald mit seinem herrlichen Buchenbestande anschließt. e) Im Kreise Rotenburg zieht sich das Riche lsdörfer Gebirge hiu, in welchem Kobalt, Kupfer und Nickelerze gegraben werden. d) Am linken Ufer der Werra breitet sich im Kreise Eschwege der kalksteinhaltige Ringgau aus, eine rauhe, meist wasserarme, aber durchaus nicht unfruchtbare Hochfläche mit steilen Abhängen, die nur im Süden schön bewaldet sind. Bemerkenswert sind die Boine- bürg, der Hell er st ein mit seinen schroffen Kalkfelsen und die Krabürg mit ihren schroffen Wänden. — Der Hundsrück bei Eschwege ist ein sanfteres Sandsteingebirge. e) An das Richelsdörfer Gebirge schließt sich in nordwestlicher Richtung das Stolziu g ergebirge mit dem schön bewaldeten Al- heim er an und erstreckt sich am rechten Ufer der Fulda bis in den

7. Heimatskunde - S. 18

1884 - Cassel : Baier
— 18 — Kreis Melsungen hinein. Durch den Eisberg steht dasselbe in Ver- bindung mit f) dem Riedforst bei Spangenberg im Kreise Melsungen, der sich dann im Kreise Cassel in g) der Söhre fortsetzt. Der Schorn und der Stellberg sind die höchsten Punkte dieses schön bewaldeten Gebirges. h) Als der bedeutendste Berg in Niederhessen erhebt sich auf der Grenze zwischen den Kreisen Eschwege und Witzenhansen der Meißner (750 m). Auf demselben befindet sich eine etwa 1 Stunde lange und V2 Stunde breite Hochebene. Die Kitzkammer (eine Felsenhöhle bei Hansen), die Kalbe, nächst der Casseler Kuppe der höchste Punkt mit großartiger Aussicht, der Frauhollenteich, der Altarstein, das Lust Häuschen, der Schlachtrasen, die Teufelslöcher und das anmutig gelegene Schwalbenthal sind seine besuchtesten Punkte. Braunkohlen werden hier in Menge gegraben. i) Westlich liegt der Hirsch berg mit seinen Braunkohlenlagern und den berühmten Thongruben bei Großalmerode. k) Weiter nördlich bis zu dem Zusammenflusse der Fulda und Werra zieht sich der Kaufunger Wald hin. Der Bilstein (640m) und der Hesselbiel mit ihren mächtigen Basaltsäulen sind seine höchsten Punkte. In Ziegenhagen wird Glas fabriziert; bei Oberkaufuugen werden Braunkohlen gegraben. 3. Der Spessart, ein rauhes Waldgebirge, zieht sich rechts vom Main am linken Ufer der Kinzig in nordöstlicher Richtung durch die Kreise Gelnhausen und Schlüchtern. Bei Meerholz liegt der Ranen- berg, bei Bieber der Burgberg und bei Orb das Reisige Auf der Stöckels bürg bei Schlüchtern wurde Ulrich von Hutten geboren. Der Spessart liefert Holz, Braunkohlen und Eisenerze. — In Orb wird Quellsalz gewonnen. 4. Der Vogelsberg mit dem Taufsteri, die größte Basaltmasse der Erde., liegt in der darmstädtischm Provinz Oberhessen und reicht nur mit seinen östlichen und südlichen Abhängen in unsere Provinz hinein. Au ihm haben viele hessische Flüsse ihren Ursprung. Nördlich vom Vogelsberg erhebt sich im Kreise Ziegenhain zwischen der Fulda und Schwalm zunächst a) der Herzberg mit seinem bewohnten Schlosse, sodann b) der Rimberg und weiter nach Norden cj der Knüll mit kalter, waldreicher Hochfläche und ausgedehnten Triften. Oben ist ein Fischteich, aus welchem die Efze zur Schwalm abfließt. Das kahle Knüllköpfchen (630 rn) ist weithin sichtbar. Östlich lehnt sich d) der Eisenberg an. Nordwestlich vom Knüll liegen e) der Spieß, f) die Lands- burg und g) die Alten bürg zwischen der Efze und der Schwalm. Rechts der Efze liegt bei Homberg h) der Schloßberg mit seinen Burgtrümmeru und i) der kahle Mosenberg (430m) mit seineu Eisenerzgruben bei Mardorf. _ Weiter nördlich zwischen der Eder und Fulda im Kreise Melsungen

8. Heimatskunde - S. 19

1884 - Cassel : Baier
zieht sich sodann k) der Quill erw ald mit dem Heiligend er g e hin, einem mit Ruinen versehenen Bergkegel, der eine weite Aussicht gewährt. In nordwestlicher Richtung geht vom Vogelsberg ein Höhenzug aus, der als Gilserb ergerg ebirge zwischen der Schwalm, Ohm und Wohra sich hinziehend die Wasserscheide zwischen dem Weser- und dem Rheingebiete bildet. Ein anderer Zug erstreckt sich weiter westlich, zwischen der Ohm und Lahn und endet mit den Lahn bergen bei Marburg. Hier erheben sich der Frauenberg und die S p i e g e l s l u st mit besonders herrlicher Aussicht. Aus dem Ohmthale ragt die weithin sichtbare Amöneburg empor. 5. Der Taunus steigt aus der Wetterau auf. Sein Hauptzug erstreckt sich in südwestlicher Richtung nach dem Rhein hin. Nach der Mainebene und dem Rheinthal sällt er steil und schroff ab. Nördlich, nach der Lahn hin, verzweigt er sich in ein Bergland, das auch an dem linken User dieses Flusses ansehnliche Höhen mit herrlichen Aus- sichtspunkten aufweist. Die bedeutendsten Berge sind der große F e l d b e r g (850 in), der kleine Feldberg (810 m), der Altkönig, derro ssert, die hohe Kanzel, der Kell ersk op s bei Naurod mit seinem prächtigen Aussichtsturme(474in), der St aufert, dertrompeter bei Wiesbaden und die Rüdesheimer Höhe am Niederwald. Dieser herrlichste Aussichtspunkt nach dem Rhein- und Nahethale ist mit dem Nationaldenkmale für 1870—71 geschmückt, dessen Grundstein am 16. September 1877 von dem Kaiser Wilhelm mit den üblichen drei Hamrmrschlägen und den Worten geweiht wurde: „Den Ge- sallenen zum Andenken, den Lebenden zur Anerkennung, den künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung" — Das Denkmal besteht hauptsächlich aus einer riesengroßen Germania, welche mit ihrer hocherhobenen Rechten die Kaiserkrone emporhält. Am 28. September 1883 fand die Enthüllungsfeier statt. Der Besuch des Denkmals ist durch den Bau einer Zahnradbahn erleichtert. — Die schroffen Abhänge nach dein engen Rheinthale sind mit herrlichen Burgen und Burgruinen geschmückt. Der von Heinrich Heine besungene Loreleifelsen hat ein 15faches Echo. Das Gebirge ist mit Herr- lichen Laubwaldungen reich versehen. Besonders nach dem Main und Rhein hin ist das Land außerordentlich fruchtbar. Außer den Getreide- arten, die auch in den Thalweiten an der Lahn gut gedeihen, werden hier die feinsten Obstsorten gezogen. Die edelsten Weine gedeihen bei Hoch heim am Main, am St ein berge bei Eberbach, bei Nauen- thal unweit Eltville, am Markobrunnen bei Hattenheim, am Metternichschen Schloß Johannisberg bei Geisenheim, am Rüdesheimer Berge und bei Aßmannshausen am Rhein. Der Taunus liefert Silber, Blei, Kupfer, Braunkohlen, vorzüglichen Marmor, Schiefer und Basalt. Berühmte Bäder und Mineralquellen sind: Ems a. d. Lahn, Selters, Langenschwalbach, Hom- bürg, Weilbach, Wiesbaden und Schlangenbad. 6. Der Westerwald, eine durch muldenartige Vertiefungen unter- brochene, oft mit Morästen bedeckte, kalte Bergstäche, nimmt den nörd-

9. Heimatskunde - S. 21

1884 - Cassel : Baier
— 21 — westlichen Ausläufer d) des^Deisterl.ebirges mit seinen Steinkohlen- lagern befinden sich die Salz- und Schwefelquellen von Rodenberg und Nenndorf. Ackerbau, Viehzucht, Schiffahrt und Bergbau sind die Haupterwerbsquellen der Bewohner des gesegneten Schaumburgerlandes. V. Flüsse und Bäche. Die Gewässer in Hessen-Nassau gehören zwei Stromgebieten an, dem der Weser und dem des Rheines. Das Gebiet der Weser. 1. Die Weser entsteht durch die Vereinigung der Flüsse Fulda und Werra bei Münden. Sie durchströmt den nordöstlichen Teil des Kreises Hofgeismar und den südlichsten Teil des Kreises Rinteln. Veckerhagen, Karlshafen, Rinteln. Ihr Thal ist meist von herrlichen Bucheuwaldungen eingeschlossen. Nebenfluß links: Die Diemel, von der hohen Pön in Waldeck, durchfließt den Kreis Hofgeismar (Liebenau, Trendelburg, Helmarshausen) und mündet bei Karlshafen. Zuflüsse rechts: a) Die Twiste mit der Erpe (Volkmarsen), b) Die Warme (Zierenberg) mündet bei Liebenau, e) Die Esse (Grebenstein, Hofgeismar, Hümme) mündet bei Trendelburg. 2. Die Werra entspringt am Thüringer Walde, berührt die Kreise Schmalkalden und Hersfeld und durchfließt die Kreise Eschwege und Witzenhausen in nordwestlicher Richtung. (Herrenbreitungen, Barch- seld, Heringen, Wannfried, Eschwege, Allendorf, Sooden, Witzenh anfen). Nebenfüsse rechts: 1. Die Hasel (Steinbach-Hallenberg); 2. die Schmalkalde (Schmalkalden) mit der Stille und 3. dietrnse (Brotterode, Trusen), sämtlich vom Thüringer Walde. ' Nebenflüsse links: 1. Die Ulster (Wüstensachsen, Hilders, Tann), von der Rhön. 2. Die Wehre (Waldkappel, Reichensachsen, Niederhone), vom Hirschberg, mit der Sonter (Sontra). Dieser fließen bei Wichmannshausen rechts die Ulfe und die Netra zu. 3. Die Geister, vom Meißner, mündet bei Witzenhausen. 3. Die Fulda entspringt an der kleinen Wasserkuppe im Rhön- gebirge und fließt in der Hauptrichtung von Süden nach Norden durch die Kreise Gersfeld, Fulda, Hersfeld, Rotenburg, Melsungen und Cassel. (Gersfeld, Hettenhausen, Schmalnau, Bronzell, Fulda, Nieder- aula, Hersfeld. Breiteubach, Bebra, Rotenburg, Connefeld, Alt- und Neumorschen, Beiseförth, Malsfeld, Melsungen, Breitenau, Guntershausen, Cassel, Wolfsanger, Sandershausen). Nebenflüsse rechts: 1. Die Hauue (Hünfeld, Burghaun, Neukirchen), vom Rhöngebirge, mündet bei Hersfeld. 2. Die Pfiefe (Spangenberg), vom Eisberge im Riedforste, mit der Esse (Elbersdorf), mündet bei Obermelsungen. 3. Die Losse, von der Lichtenauer Hochebene (Helsa, Ober- und Niederkaufungen. Bettenhausen), mündet bei Cassel. 4. Die Nieste (Nieste), vom Kaufuuger Walde, mündet bei 1 Sandershausen. - { i 1

10. Heimatskunde - S. 9

1884 - Cassel : Baier
— 9 — straße! 10. Nenne eine Straße, welche an unserem Wohnorte vorüber (oder dnrch denselben) führt? 11. Nach welcher Richtung führt sie? 12. Was ist ein Schienen- weg oder eine Eisenbahn? 13. Beschreibe die Eisenbahn! 2. Die Gestalt der Erdoberfläche. Die Erdoberfläche ist von verschiedener Gestalt. Eine Gegend ohne (bedeutende) Erhöhungen und Vertiefungen der Erdoberfläche ist eine Ebene. Es gibt Tiefebenen und Hochebenen. Eine Tiefe beneist ein tiefliegendes, nach allen Richtungen hin ebenes Land. Eine Hoch ebene ist eine hochgelegene ebene Gegend, die sich in beträchtlicher Weite hin- zieht. Erstreckt sich eine Landhöhe wenig in die Breite, desto mehr aber in die Länge, so heißt dieselbe Landrücken. Unbedeutende Erhöhungen der Erdoberfläche heißen Hügel. Mehrere bei eiuanderliegende Hügel bilden entweder eine Hügelgruppe oder einehügelreihe. Gegen- den, in welchen viele Hügel mit dazwischenliegenden, sanften Bodenver- tiefungen abwechseln, heißen wellenförmiges Land. — Ein Berg ist eine bedeutende Erhöhung der Erdoberfläche. Mehrere beieinander- liegende Berge bilden entweder eine Berggruppe oder eiue Berg- kette. Eine Menge zusammenhängender Berge mit den dazwischen- liegenden Bodenvertiefungen bildet ein Gebirge. An jedem Berge oder Hügel unterscheidet man den Gipfel (Scheitel), den Abhang und den Fuß. Der Gipfel kann eine Sp itz e oder eine Kuppe sein. Der Abhang ist entweder steil oder sanft. Manche Berge werfen aus ihren Gipfeln Feuer und glühende Asche ans. Sie,.heißen feuerspeiende Berge oder Vulkane. Die rauchende Öffnung derselben heißt Krater, und die aus derselben ausströmeude, glühende Masse, welche an der Luft erhärtet, wird Lava genannt. Fenerspeiende Berge gibt es, gottlob! bei uns nickt. Im Innern mancher Berge liegen Kohlen, Erze und Salze, welche der Bergmann mühsam zu Tage fördert. Eine unterirdische Anlage, in der das geschieht, ist ein Bergwerk. Die Beschäftigung selbst wird Bergbau genannt. Der senkrechte Eingang in das Bergwerk heißt Schacht, der wagerechte Eingang dagegen Stollen. Zwischen den Bergen und Gebirgen liegen Vertiefungen der Erd- oberfläche. Eine sich lang hinziehende Bodenvertiefung zwischen zwei Bergen oder Gebirgen ist ein Thal. Gewöhnlich fließt ein Waffer durch dasselbe. Ein enges Thal ist eine Schlucht, und ein von beiden Seiten durch Anhöhen eng eingeschlossener Weg heißt Hohlweg. Manche Gebirge sind sehr hoch, und es ist deshalb auch auf ihren Gipfeln so kalt, daß aus denselben jahraus, jahrein Schnee liegt. Solche Gebirge von außer o rd en tli ch er Höhe nennt man Ho ch gebirge oder Alp e n. Gebirge von geringerer Höhe als diese werden Mittelgebirge ge- nannt. Löst sich von den Schneefeldern in den Hochgebirgen ein Schneeball los, der sich an den Abhängen derselben herabwälzt und dadurch immer größer und stärker wird, sodaß er Schluchten und Ab- gründe unter donnerähnlichem Brausen verschüttet, so nennt man eine auf solche Weise entstandene riesenhafte Schneewalze eine Lawine. Gletscher dagegen sind die großen Eisfelder der Alpen, aus welchen beständig Wasser an den Abhängen herabrinnt.
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